Pflegeberuf durch Abschaffung des Schulgeldes fördern.

Gesundheit

Kreis SPD diskutierte mit MdL Johanna Werner-Muggendorfer

16.04.2012

Auf Einladung des SPD-Kreisverbandes und der AG 60plus im Landkreis besuchte Johanna Werner-Muggendorfer MdL das AWO-Seniorenheim in Frontenhausen. Dazu konnte der AG 60plus-Kreisvorsitzende Hartmut Manske viele Gäste begrüßen. Besonders bedankte er sich beim Heimleiter Herrn Siegfried Kühn und seinen Mitarbeitern, die zu Beginn dieser Diskussionsrunde die Besucher durch das Haus führten und den umfangreichen Arbeitsaufwand rund um die Uhr in der Pflege erläuterten.

In seinem Grußwort stimmte der Vorsitzende der SPD 60plus Hartmut Manske die Anwesenden auf die Diskussion ein. Die steigende Lebenserwartung der Bevölkerung ist ein Zeichen für unseren gesellschaftlichen Fortschritt. Dieser Fortschritt hat aber auch eine Kehrseite. Die Zahl älterer pflegebedürftiger Menschen nimmt stetig zu und stellt die Politik vor neuen fachlichen Herausforderungen was die Pflege älterer Hilfsbedürftiger anbelangt. Leider hat man in der Vergangenheit den Aufwand in der Pflege aus Kostengründen viel zu gering eingeschätzt. Daher sollte die Pflege älterer pflegebedürftiger Menschen zu einem gesamtgesellschaftlichen Auftrag werden, so Hartmut Manske. Die Deutschen werden immer älter und die Familien immer kleiner, eröffnete SPD-Kreisvorsitzender Bernd Vilsmeier die Diskussion, dadurch werden immer mehr Menschen pflegbedürftig. Derzeit wird der Großteil der Pflege noch von Angehörigen geleistet, aber durch die demografische Entwicklung wird dies in der Zukunft eher die Ausnahme sein. Daher wird die Pflege durch professionelle Betreuer sowohl ambulant, als auch in Heimen immer wichtiger. Leider ist der Pflegenotstand nicht nur in Großstädten schon Realität, so Werner-Muggendorfer weiter, viele Seniorenheime haben jetzt schon massive Probleme die gesetzliche Quote von mindestens 50 Prozent ausgebildeter Fachkräfte zu erfüllen. In Studien geht man bis 2020 von über 200.000 fehlenden Fachkräften aus. Deshalb ist immer wichtiger mehr Menschen, auch junge, für den Beruf des Altenpflegers zu gewinnen. Ein sozialer Beruf fordert viel, gibt aber auch viel wieder zurück. Nichts desto trotz müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Der finanzielle Aspekt ist hier nur einer von vielen. Leider ist die Bezahlung in der Ausbildung deutlich schlechter als z. B. im Einzelhandel. Dazu kommt noch das Schulgeld in den Pflegeschulen. Hier muss man ansetzen, so Werner-Muggendorfer weiter, hier ist der Staat in der Pflicht: Das Schulgeld muss weg! Weitere Probleme in der Ausbildung sprachen der Heimleiter Herr Kühn und der Pflegedienstleiter Herr Rehrmann in der Diskussion an. So müssen Umschüler ihr drittes Ausbildungsjahr selber bezahlen, die Agentur für Arbeit übernimmt die Kosten nicht mehr. Ein weiteres Problem ist die Bürokratie für die Altenpfleger. Etwa ein Drittel der Arbeitszeit muss für Dokumentation aufgewendet werden und steht so nicht für die Betreuung der Bewohner zur Verfügung. Kreisrätin Ruth Wolferseder merkte an, dass ohne vielfältiges ehrenamtliches Engagement das Leben der Heimbewohner deutlich ärmer wäre. Was aber leider nicht immer die entsprechende Würdigung in der Öffentlichkeit erhalte.

Bildunterschrift: Datei „AWO-Frontenhausen_120416“
Die SPD-Kreisvorstandschaft bedankte sich bei Johanna Werner-Muggendorfer und dem AWO-Seniorenheim in Frontenhausen für die aktive Gestaltung der Diskussionsveranstaltung: (v.li.n.re.) SPD-Kreisvorsitzender Bernd Vilsmeier, Heimleiter Herr Kühn, Betriebsrätin Frau Degenhardt, Johanna Werner-Muggendorfer MdL, AG 60plus-Vorsitzender Hartmut Manske und SPD-Kreisrätin Ruth Wolferseder.

Hartmut Manske
Lindenweg 1
84160 Frontenhausen
Tel: 08732 930107
E-Mail: manske.hartmut(at)t-online.de

 
 

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